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Repubblica di San Marino |
Kaum zwanzig Kilometer von der Adriaküste entfernt und am Ostrand des Apennins liegt die Republik San Marino, mit einer Fläche von beinahe 61 Quadratkilometern nach dem Vatikan und Monaco der drittkleinste souveräne Staat Europas. |
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Mein Interesse an dieser Kleinstrepublik mitten in Italien begann vor vielen, vielen Jahren in meiner Kindheit. Dass ich überhaupt auf sie aufmerksam wurde, verdanke ich ausschließlich der Philatelie, dem Sammeln von Briefmarken, das zu jener Zeit ein sehr beliebtes "Steckenpferd" (Übersetzung für die Jüngeren: "Hobby") war. Einige Jahrzehnte sollten vergehen, bis ich mir den Wunsch eines Besuches erfüllte. |
Herz des Landes ist der 756 Meter hohe Monte Titano, ein wuchtiger Kalkfelsen, auf dem drei beeindruckende Burgen (die Rocca Guaita, die Rocca della Fratta und die Rocca Montale), Wahrzeichen der Republik, wie Felsennester das Umland überragen. |
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La Rocca Guaita (1. Turm) |
Und da bin ich nun, während sich eine tiefe Emotion meiner bemächtigt hat.
Von hier aus bietet sich mir eine atemberaubender Aussicht: Im Norden und Osten auf die bis zum Adriatischen Meer verlaufenden Tallandschaft der Romagna, im Süden auf die Region Le Marche bis hin zu den Gipfeln der Sibillinischen Berge im Apennin. |
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Mein Glücksgefühl ist auch deshalb so groß, weil ein mir wohl gesonnener Wettergott all den Dunst vom Himmel gefegt hat, der mich in den vergangenen Tagen irritiert hat, und deshalb die in den Fremdenverkehrsprospekte gelobte Fernaussicht ausnahmsweise zur Realität geworden ist. |
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Freiheitsstatue auf der Piazza della Libertà |
Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass neben dem Fremdenverkehr gerade die Briefmarken (die mich schließlich hierher geführt haben) die wichtigste Einnahmequelle des Kleinstaats bilden. San Marino rühmt sich, eine große numismatische und philatelistische Tradition zu haben. |
"Mein" San Marino |
Beim Einsetzen der Dämmerung gehört San Marino mir. Während die Souvenirläden einer nach dem anderen schließen und die letzten Grüppchen von Besuchern die autofreie Altstadt verlassen, setzt ein Lichtzauber ein, das etwas Atemberaubendes hat, die Piazza della Libertà mit dem Regierungspalast, die Wehrtürme und das Umland, auf das man eine kilometerweite Sicht genießen kann, verwandeln sich in eine zeitlose, leuchtende, wundervolle Szenerie. |
Die Gelbe Gefahr? |
Der chinesische Singsang, der vom Nebentisch zu mir dringt, klingt mit dem melodischen Steigen und Fallen seiner Töne ungewohnt für diese Gegend, in der bis vor nicht allzu langer Zeit die deutsche Sprache fast das Monopol unter den Fremdsprachen hatte. Und noch ungewöhnlicher klingen Wörter wie "Sorbetto" oder "Tiramisu", die sich ab und zu in die Fremdheit dieser Töne einschleichen. |
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Chinesische Touristen in einem Restaurant |
Die Welt ändert sich. Die jährliche Zahl chinesischer Besucher in Italien erreicht bisher zwar nur ein paar Hunderttausend, aber die Tendenz ist steigend. Hundert Millionen Chinesen träumen, laut einer Umfrage, von einer Reise nach Italien! Was für ein Potential, welch eine Herausforderung für die Fremdenverkehrsverantwortlichen der Region! für die Chefin der Tourismusbörse von Ferrara gilt: „Es reicht nicht, dass in der Branche Englisch gesprochen wird! Man muss auch die chinesische Sprache beherrschen. Und auch bei der größten Stärke der Italiener, der Küche, muss man vorsichtig sein, denn ein „Risotto di mare“ (Meeresfrüchte-Risotto) kann noch so gut sein, wenn aber die Reiskörner zu weich gekocht sind, bekommt das Restaurant bei den asiatischen Gästen keine zweite Chance. |
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Der Regierungspalast (Piazza della Libertà) |
Russen, hingegen, kommen bereits seit langem und in größeren Mengen in die Region. Sie seien sogar die spendabelsten Kunden, versicherte mir die Inhaberin eines Lederwarengeschäfts. |
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